Stiftung für die Zukunft des Trampeli-Hauses

Traditionsreiche Orgelstätte soll als Kulturdenkmal, Museum und Ort des musikalischen Lebens gesichert werden. Kerll-Trampeli-Stiftung errichtet.

Stiftung Trampeli Haus

(c) Sparkasse Vogtland

Von seiner reichen Musikgeschichte ist im vogtländischen Adorf nicht mehr viel übrig: Das Trampeli-Haus steht als einziges sichtbares Relikt für eine lange Tradition von Orgelbauern, Dirigenten und Musikenthusiasten. Mitte des 18. Jahrhunderts errichtet war es das Domizil der bedeutenden Orgelbauerdynastie Trampeli. Bis ins 20. Jahrhundert wurde es hauptsächlich als Wohnhaus genutzt, danach stand es leer und verfiel. Es stand bereits kurz vor dem Abriss und wird jetzt vom Verein Klassische Musik Adorf/V. e.V., generalsaniert - der Verein erwarb das Haus für einen symbolischen Euro. Er möchte das Gebäude in seiner ursprünglich barocken Form restaurieren, um in seinen Mauern ein Museum für Johann Caspar Kerll (geboren am 9. April 1627 in Adorf) und den Adorfer Orgelbau, der von Kerlls Vater, Caspar Kerll, 1625 gegründet wurde, zu errichten. Darüberhinaus wird das Haus die umfangreiche Archivsammlung von Johannes Wolff zum Adorfer Orgelbau aufnehmen. Mit der Errichtung der Kerll-Trampeli-Stiftung soll dieses Vorhaben und auch die Zukunft des Trampeli-Hauses gesichert werden. Dank einer großzügigen Spende konnte die Stiftung unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Vogtland nun gegründet werden. Unterstützen auch Sie das Vorhaben des Vereins die reiche Musikgeschichte in Adorf wieder lebendig zu machen. Sie können jederzeit bei der Sparkasse vor Ort oder online die Stiftung unterstützen.

Kontoverbindung:

Empfänger: Stiftergemeinschaft der Sparkasse Vogtland
IBAN:DE40870580000101055927
BIC: WELADED1PLX
Verwendungszweck: Kerll-Trampeli-Stiftung

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz schreibt über das Trampeli-Haus:

Das barocke Trampeli-Haus steht in eindrucksvollem Kontrast zur benachbarten, im Jugendstil erbauten Michaeliskirche und ist eine feste Größe im Ortsbild. Das Trampeli-Haus ist eng mit der Orgeltradition der Gemeinde verknüpft: Direkt neben dem Wohngebäude der Familie befand sich ihre Orgelmanufaktur – wie die anderen Erinnerungen an die Musikära Adorfs existiert auch sie nicht mehr. Die von der Familie Trampeli geschaffenen Instrumente nehmen auch über die sächsische Musikgeschichte hinaus eine zentrale Position ein: Vom Vogtland bis Nordböhmen, von Oberfranken bis ins Erzgebirge und über den Merseburger Raum in die Leipziger Nikolaikirche und nach St. Reinoldi in Dortmund. Johann Gottlob Trampeli (1742–1812) gilt nach Gottfried Silbermann als der bedeutendste sächsische Orgelbauer.

Das Denkmal ist eines der seltenen Zeugnisse einer soliden barocken Baukunst in den Städten des Vogtlandes, nachdem um 1900 infolge des industriellen Aufschwungs große Stadtumbauten notwendig geworden waren und viele ältere Bauten abgerissen wurden. Im Inneren lässt sich heute noch erkennen, wie die Orgelbauerfamilie lebte und arbeitete: Es lässt sich nachvollziehen, wie die Räume zur Erbauungszeit aufgeteilt waren, an einigen Stellen vermittelt der originale Wandputz in Blau-, Grün-, Rot- und Gelbtönen ein authentisches Bild der Wohnsituation der Trampelis. Auch die Dachbalken des markanten Mansarddachs aus der Mitte des 18. Jahrhunderts tragen heute noch die schwarzen Schieferplatten. Dass so viel aus der Bauzeit erhalten ist, macht das Denkmal so wertvoll. (https://www.denkmalschutz.de/denkmal/trampeli-haus.html)